Die Radio-Nuklid-Batterie
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Definition
Eine Radionuklidbatterie, auch Radioisotopengenerator, Isotopenbatterie, Atombatterie wandelt die thermische Energie oder aber die Betastrahlung bzw. Alphastrahlung des spontanen Kernzefalls eines Radionuklids in elektrische Energie um. Sie gewinnt ihre Energie aus radioaktivem Zerfall, nicht etwa aus einer Kernspaltung mit nachfolgender Kettenspaltung mit nachfolgender Kettenreaktion, und ist daher kein Kernreaktor.
Bei ausschließlicher Nutzung der Wärmeenergie des Zerfalls spricht man von RTG (radioisotope thermoelectric generator).
Radionuklidbatterien sind im Allgemeinen klein, kompakt und kommen ohne bewegliche Teile aus. Sie sind autonom, wartungsfrei und können über Jahre bis Jahrzehnte hinweg elektrische Energie liefern.
Wandler
Zur Energiewandlung kommen mehrere Prinzipien in Frage bzw. wurden erprobt:
Thermoelektrischer Generator Ein Radionuklid erzeugt Wärme und betreibt einen thermoelektrischen Generator, ähnlich einem Peltierelement. Diese Art Isotopengeneratoren ist die gebräucherliste. Er enthält ein oder mehrere radioaktive Heizelemente, die direkt in den Radiosotopengeneratoren eingeschoben werden. Der Radioisotopengenerator besteht aus einem Metallzylinder, in dessen Wand die Thermoelemente eingelassen sind. Es besitzt an siner Außenwand Kühlrippen, um die von den Heizelementen erzeugte Wärme abzugeben und so die für den Betrieb der Thermoelemente notwendige Temperaturdifferenz herzustellen. Der Wirkungsgrad liegt bei 3 bis 8 Prozent.
Thermionischer Generator
er nutzt die Glühemission von Elektronen aus einer durch das Radionuklid erhitzten Glühkathode. Wirkungsgrad etwa 10 bis 20 Prozent, allerdings sind hohe Temperatunren von zumindest etwa 750 °C notwendig.
Thermophotovoltaischer Generator
er nutzt die Infrarotstrahlung des sich bis zur Glut erhitzenden Radionuklides und wandelt sie mit Photodioden ähnlich wie Solarzellen in Strom um. Der Wirkungsgrad liegt bei 20 bis 30 Prozent, sie degradieren allerdings bei Betrieb mit Radionukliden durch Strahlenschäden ziemlich schnell.
Betavoltaik-Batterien
sie wandeln Betastrahlung in einem Halbleiter ähnlich einer Photodiode direkt in elektrischen Strom um. Das Problem ist hier der schlechte Wirkungsgrad, der bei rund 7 Prozent liegt. Das Thema ist Gegenstand von Forschungen der USAF. Hierbei spielt die Zerfallswärme keine Rolle.
Alphavoltaik-Batterien
sie wandeln Alphastrahlen in elektrische Energie um. Die Zerfallswärme wird ebenfalls nicht genutzt.
Alkalimetall-thermisch-elektrischer Wandler
Er nutzt Komponenten der Natrium-Schwefel-Batterie. Der Aufbau ähnelt einer Brennstoffzellen: Durch die Wärme des Radionuklides verdampftes Natrium wird durch einen Festelektrolyt aus Aluminiumoxid-Keramik gedrückt. Da die Keramik nur Na+-Ionen leitet, muss das Elektron über einen Verbraucher zum anderen Ende der Keramik fließen. Dort vereinigen sich Natriumion und Eltron und werden an einem Kodensator verflüssigt. Das flüssige Natrium wird mit Hilfe einer magnetohydrodymischen Pumpe zum Verdampfer transportiert, der Kreislauf beginnt von vorne. Der Wirkungsgrad liegt bei 15 bis 25 Prozent, in Zukunft werden bis zu 40 Prozent für möglich gehalten.
Stirlingmotor
Die von den Radioisotopen erzeugte Wärme treibt einen Stirlingmotor an. Sein Wirkungsgrad (20 bis 30 Prozent) ist höher als bei thermoelektrischen Elementen, im Gegensatz zu thermoelektrischen oder AMTEC-Wandlern benutzt allerdings bewegte Teile. Die inzwishchen entwickelten ,,Advanced Stirling,, RadioisotopeGenerators sind bisher noch nicht eingesetzt worden. Wegen des Risikos durch die beweglichen Teile der Generatoren plant die NASA, sie zuerst bei einer preiswerten Mission zu testen, bevor sie bei einer teuren Mission verwendet werden.
Sicherheit
Weltall In den Anfangstagen der Raumfahrt wurden RTGs nur mit geringer Abschirmung gebaut. Die Abschirmung war dazu gedacht, die Instrumente des Satellieten ausreichend vor der Strahlung des Radioisotops zu schützen. Da sowieso Schutzmaßnahmen gegen die kosmische Strahlung vorhanden waren, war das eher einfach zu realisieren. Für einen atmospährischen Wiedereintritt waren die RTGs der damalingen Zeit nicht ausgelegt, sie waren vielmehr so gebaut, dass sie im Falle eines Unfalles in der Atmsosphäre verglühen sollten. Die Brennstoffe hätten sich somit als Staub und dann Fall-Out über ein großes Gebiet verteilt. Die darausresultiertende radioaktive Belastung durch eine RTG-Einheit (max. 8kg Brennstoff) wurde angesichts der weltweit stattfindenden Kernwaffentest und der dadurch freigesetzten und produzierten Menge radioaktiven Materiaks (mehrere 100 Tonnen) für venachlässig gehalten. Unfälle von Satelliten mit Kernreaktoren statt Radionuklidbatterien als Energiequelle, wie die sowjetische Kosmos 954, führten allerdings zu einer weit größeren radioaktiven Belastung.
Im Oktober 1963 trat der Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen in der Atmospähre, im Weltraum und unter Wasser in Kraft. Die ionisierende Strahlung ging weltweit schnell zurück.