André-Marie Ampère
André-Marie Ampère (* 20. Januar 1775 in Lyon, Frankreich; † 10. Juni 1836 in Marseille) war ein französischer Physiker und Mathematiker. Besonders bekannt ist er aufgrund seiner Erkenntnisse in der Elektrodynamik geworden. Die Internationale Einheit der Stromstärke ist nach ihm benannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ampère wurde christlich katholisch erzogen und zeigte bereits in seiner frühen Kindheit als ein sehr wissbegieriges Kind mit einem guten Gedächtnis. Als Jugendlicher lernte er Griechisch, Latein und Italienisch und verschlang Bücher wie z.B. "Buffons Naturgeschichte" (Enzyklopädie der Tiere) und 35. Bänder, der von Denis Diderot und Jean d´Alembert verfassten, Enzyklopädie. Sein Vater wurde 1793 hingerichtet, da er ein Girondist (Mitglied einer Gruppe (Gironde) von Abgeordneten hauptsächlich aus dem Süden Frankreichs während der Franz. Revolution) war. Dementsprechend ist Amperè in eine Lebenskrise hineingeraden. (Als Reaktion auf die Hinrichtung seines Vaters) entwickelte er eine Plansprache (geplante, konstruierte menschliche Sprache für eine erleichterung in der internationalen Kommunikation). Für ihn war diese Plansprache eine Art friedensförderndes Werkzeug. Seine Liebe zur Physik und Mathematik entdeckte er erst nachdem er sich mit Botanik, der Metaphysik und der Psychologie beschäftigt hatte. Er wird als introvertiert bezeichnet.
1976 lernte er Julie Carron kennen und heiratet sie schließlich 1799. 1800 bekamen sie ihren gemeinsamen Sohn, Jean-Jacques Ampöere., der später nicht nur Lehrer für Physik und Chemie an der École centrrale in Bourg-en-Bresse werden sollte, aber auch ein bekannter Historiker, Philologe und Schriftsteller. Zur gleichen Zeit stieg auch die Bekanntheit von Ampè, vor allem in Paris, aufgrund seines mathematischen Werks zu Glücksspielen und ihren wahrscheinlichkeitstheoretischen Aspekt. Bevor er 1814 Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften wurde, stieg seine Bekanntheit weiter, mit Werken zur theoretischen Mechanik und partiellen Differentialgleichungen.
Seine Frau verstarb 1803, nach einer vierjährigen Ehe. Dieser Verlust hinterlies seine Spuren bei Ampère und er zog ein Jahr später nach Paris, wo er sich mit allgemeiner WIssenschaftstheorie und Chemie beschäftigte. Gleichzeitig war er Repetitor für Mathematik an der Pariser École polytechnique, was ihn aber nicht erfüllte. Aus diesem Grund übernahm er die Generalinspektion der Universitäten im Jahre 1808 und behielt diese Beschäftigung bis zu seinem Tod. Gleichzeitig lehrte er an diversen Universitäten, wie z.B. 1819 Philosophie und 1820 Astronomie an der Historisch-Philosophischen Fakultät der Sorbonne. Seine letzte Beschäftigung beinhaltete den Lehrstuhl für Experimentalphysik am Collège de France.
1806 heiratete er erneut, dieses Mal Jeanne-Francois Potot. Die Ehe hielt nicht lange, obwohl sie gemeinsam eine Tochter bekamen, Albine (1807-1842). Seine Kinder bereiteten ihm aufgrund ihrer Lebensentscheidungen viele Probleme und Sorgen.
Er verstarb 1836 in Marseille, Frankreich.
Erfolge in der Elektrodynamik
Ampère entdeckte im Anschluss an H.C.Orsted, dass eine Kompassnadel in der Nähe eines stromdurchflossenen Leiters abgelenkt wird. Dies führte ihn zu der Feststellung, dass die Bewegung von elektrischen Ladungen die Ursache des Magnetismus ist. Um seine Theorie zu untermauern, entwickelte er ein Messgerät, das die Stärke des Stromflusses mit einer drehbaren Magnetnadel anzeigte. Diese Erfindung wurde später in verbesserter Form als Galvanometer (Amperemeter) zu einem der wichtigsten Messinstrumente der Elektrotechnik.
1820 stellte Ampère fest, dass zwei parallele stromdurchflossene Leiter eine Anziehungskraft aufeinander ausüben, wenn in beiden Leitern die Stromrichtung gleich ist, und dass sie sich abstoßen, wenn die Stromrichtung entgegengesetzt ist (Ampère’sche Regel) Über diese magnetische Wirkung wird auch die SI-Basiseinheit der elektrischen Stromstärke definiert, die auf Vorschlag des Physikers Helmholtz mit "Ampère" (A) bezeichnet wird.
Formel von Ampère
Ein Ampere entspricht einem Fluss von 1 Coulomb (C) pro Sekunde durch den Leiterquerschnitt
Das Coulomb ist im Internationalen Einheitensystem über die festgelegte Elementarladung {\textstyle e=1{,}602\,176\,634\cdot 10^{-19}{\text{As}}}{\textstyle e=1{,}602\,176\,634\cdot 10^{-19}{\text{As}}} definiert. Ein Ampere entspricht daher genau einem Strom von {\textstyle 1/1{,}602\,176\,634\cdot 10^{-19}}{\textstyle 1/1{,}602\,176\,634\cdot 10^{-19}} Elementarladungen pro Sekunde,[1] bei einem Fluss von Elektronen sind dies ca. 6,2 · 1018 (6,2 Trillionen) Elektronen pro Sekunde.
Ein Fluss von 1 A über eine Spannung von 1 Volt (V) bedeutet eine Leistung von 1 Watt (W).
Ehrungen
Die SI-Einheit des elektrischen Stroms ist "Ampere" genannt worden. Ztusätzlich wurde er durch Namensnennung auf dem Eiffeltrum geehrt. Zu seinem Leben gehörten Diverse Mitgliedschaften in Wissenschaftlichen Bereichen wie: 1814 Mitglied der Académie des Sciences in Paris, 1822 Fellow der Royal Society of Edinburgh, 1827 Preußische Akademie der Wissenschaften und ausgewähltes Mitglied der Royal Science. 1830 ist er schließlich zum Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg gewählt worden.
Zusätzlich dazu wurde eine Pflanzengattung nach ihm benannt, die Amperea A.Juss, aus der Familie der Wolfsmilchgewächse.
Schriften
- Considerations sur la théorie mathématique du jeu, Perisse, Lyon Paris 1802
- André-Marie Ampère: Recueil d'observations électro-dynamiques. contenant divers mémoires, notices, extraits de lettres ou d'ouvrages périodiques sur les sciences, relatifs a l'action mutuelle de deux courans électriques, à celle qui existe entre un courant électrique et un aimant ou le globe terrestre, et à celle de deux aimans l'un sur l'autre. Chez Crochard, 1822
- André-Marie Ampère, Babinet (Jacques, M.): Exposé des nouvelles découvertes sur l'électricité et le magneétisme. Chez Méquignon-Marvis, 1822
- André-Marie Ampère: Description d'un appareil électro-dynamique. Chez Crochard … et Bachelie, 1824
- André-Marie Ampère: Théorie des phénomènes électro-dynamiques, uniquement déduite de l'expérience. Méquignon-Marvis, 1826
- André-Marie Ampère: Essai sur la philosophie des sciences, ou, Exposition analytique d'une classification naturelle de toutes les connaissances humaines. Chez Bachelier, 1834
Briefe
- Henriette Cheuvreux (Hrsg.): Journal et correspondance de André-Marie Ampère. Recueillis par Mme H. C., J. Hetzel, Paris 1872
- Henriette Cheuvreux (Hrsg.): André-Marie Ampère et Jean-Jacques Ampère. Correspondance et souvenirs (de 1805 a 1864). Recueillis par Madame H. C., J. Hetzel, Paris 1875
- Correspondance du Grand Ampère, 3 Bände, Paris 1936 bis 1943
Quellen
http://www.physik.uni-regensburg.de/forschung/brack/seminars/EDS_WS08/EDS-5.pdf
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik-abitur/artikel/andre-marie-ampere#
http://frankreich-sued.de/prominente-server/Ampere/Ampere.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9-Marie_Amp%C3%A8re
https://physik.cosmos-indirekt.de/Physik-Schule/Andr%C3%A9-Marie_Amp%C3%A8re